Wirtschaftsrecht studieren oder eine Weiterbildung absolvieren?

Soll ich Wirtschaftsrecht studieren oder eine Weiterbildung absolvieren? Vor dieser Entscheidung stehen zahlreiche Schulabgänger, aber auch Erwerbstätige, die nebenberuflich studieren bzw. sich weiterbilden möchten. Der folgende Ratgeber gibt Ihnen nützliche Hinweise und führt Sie in aller Kürze in die Inhalte des Wirtschaftsrecht Kurses an der Allensbach Hochschule ein.
Wirtschaftsrecht studieren: Diese Möglichkeiten gibt es
In Deutschland gibt es derzeit rund 80 Bildungsinstitute, an denen Sie Wirtschaftsrecht studieren können. Einige Studiengänge werden in englischer Sprache, andere in deutscher Sprache angeboten. Die Abschlüsse reichen vom Bachelor bis zum LLM. Die meisten Anbieter finden sich im privaten Sektor. Es gibt jedoch auch staatliche Universitäten, an denen Sie Wirtschaftsrecht studieren können (etwa die Universität zu Köln).
Die Mehrzahl der Bildungsinstitute, an denen Sie Wirtschaftsrecht studieren können, ist dem wachsenden Bereich des E-Learnings zuzuordnen. Mit anderen Worten: Es handelt sich um Fernhochschulen. Die Allensbach Hochschule ist ebenfalls eine Fernhochschule – allerdings bieten wir keinen eigenständigen Studiengang „Wirtschaftsrecht“ an. Bei uns können Sie eine Weiterbildung absolvieren, die Sie mit den wichtigsten Inhalten dieses spannenden Fachs vertraut macht.
Wirtschaftsrecht-Kurse: Thematische Bandbreite
Die thematische Bandbreite auf dem Gebiet der Wirtschaftsrecht Weiterbildungen ist äußerst breit. Es wird alles abgedeckt, was für das Berufsleben eines Wirtschaftsjuristen von Bedeutung ist. So finden sich beispielsweise Angebote zum Thema Insolvenzmanagement, aber auch zu Unternehmensfusionen oder zur rechtssicheren Gestaltung von Verträgen.
Die Anbieter stammen zum überwiegenden Teil aus dem privaten Bereich. Ausnahmen sind z.B. die Uni Augsburg und die TU Chemnitz. Die staatlichen Anbieter setzen auf Weiterbildungen ohne ausführliches Profil. Bei den privaten Anbietern können die Interessenten sich umfassend über die Inhalte informieren – so auch an der Allensbach Hochschule. Auf einer gesonderten Seite stellen wir Ihnen alle Informationen zu unserer Wirtschaftsrecht Weiterbildung zur Verfügung.
Kurz gesagt, handelt es sich bei unserem Kurs um zwei Zusatzmodule aus unseren Studiengängen. Das erste Modul beschäftigt sich mit dem Vertrags- und Verbraucherrecht. Im zweiten Modul geht es um das Gesellschafts-, Handels- und Insolvenzrecht. Das Studium ist flexibel angelegt. Dies bedeutet, dass Sie jederzeit starten können. Prüfungen werden in diesem Kurs fast jeden Monat angeboten.
Wirtschaftsrecht-Weiterbildung: Ideal für BWLer
Wirtschaftsrecht-Studiengänge zielen vor allem auf Interessenten ab, die sich eine Tätigkeit mit wirtschaftwissenschaftlichen und juristischen Aufgaben wünschen. Weiterbildungen im Fach Wirtschaftsrecht richten sich dagegen an Betriebswirte, die sich juristisch fortbilden möchten und eine berufliche Weiterentwicklung anstreben.
Wer Wirtschaftsrecht studieren möchte, sollte im Hinterkopf behalten, dass es für Wirtschaftsjuristen einige Beschränkungen gibt. Weitere Details finden Sie im folgenden Abschnitt.

Berechtigungsbeschränkungen für Wirtschaftsrechtler
Wirtschaftsrechtler sind keine Volljuristen. Beschränkungen gibt es unter anderem in folgenden Bereichen:
- Rechtsanwaltstätigkeit
- Staatsanwaltstätigkeit
- Selbstständige Rechtsberatung
- Richteramt
Nach dem Studium haben viele Wirtschaftsrechtler den Wunsch, sind zum Volljuristen weiterzubilden. Dies ist nicht ganz einfach, da weder der Bachelor- noch der Masterabschluss als erstes Staatsexamen angerechnet werden können. Dies liegt vor allem an der unterschiedlichen Intention der Studiengänge. Das Wirtschaftsrechtstudium zielt auf Tätigkeiten in Unternehmen sowie in Schnittstellen zwischen Wirtschaft und Recht ab. Das Jura-Studium hingegen bereitet auf das Richteramt oder eine Tätigkeit als Staats- bzw. Rechtsanwalt vor.
Zudem handelt es sich bei einem Bachelor- bzw. Masterabschluss um eine Universitätsprüfung. Hochschulen sind Körperschaften öffentlichen Rechts. Das Staatsexamen ist eine Staatsprüfung, wobei das erste Staatsexamen zu 30 Prozent aus einer unversitätseigenen Prüfung besteht. Hier werden die Rechtsgebiete Strafrecht, Privatrecht und Öffentliches Recht behandelt.
Mit einem Bachelor-Abschluss in Wirtschaftsrecht kann allerdings die Zwischenprüfung im Jura-Studium angerechnet werden. Entsprechende rechtliche Grundlagen finden sich beispielsweise im Hochschulgesetz des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Die Studierenden sollten in jedem Fall alle Module nachbereiten, da im Staatsexamen jedes einzelne behandelte Themengebiet geprüft wird.
Die Frage der Kosten
Weiterbildungen auf Hochschulniveau dauern selten länger als einige Monate. Ein vollwertiges Studium hingegen ist auf drei bis vier Jahre ausgelegt. Hier stellt sich die Frage der Finanzierung. Nebenberuflich Studierende können die Kosten durch ihr Gehalt abdecken. Wer keinen Vollzeitjob hat, muss sich andere Geldquellen erschließen. Weiterbildungen kosten bedeutend weniger und können normalerweise ohne Schwierigkeiten finanziert werden.
Ein kleiner Nachteil ist, dass Weiterbildungen nicht von staatlicher Seite gefördert werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit einer Förderung durch den Arbeitgeber. Hat Ihr Unternehmen Vorteile von Ihrer Weiterbildung, kommt eine Beteiligung an den Kosten durchaus in Frage.
Fazit
Wer Wirtschaftsrecht studieren möchte, sollte bedenken, dass dieser Studiengang kein vollwertiges Jurastudium ist. Ein Studium will finanziert werden, was nicht in jedem Fall möglich ist. Eine Weiterbildung ist günstiger und kommt für jeden BWLer in Frage, der sich beruflich fortentwickeln möchte.