Erfahrungsbericht Melanie Dietsche – Master Wirtschaftspädagogik

“Ich wollte beides und dachte: Das muss doch möglich sein!”

02. September 2020 – erschienen unter https://www.littleyears.de/blog/ich-wollte-beides-und-dachte-das-muss-doch-moglich-sein/

Wie kann das gelingen: Berufsbegleitend studieren und auch noch ins Familienleben starten? Genau diese Frage trieb die Wirtschaftspädagogin Melanie Dietsche um, als sie im Berufsleben stand und das Bedürfnis verspürte, sich noch an einen Master-Abschluss zu wagen. Sie entschied sich für ein Fernstudium an der Allensbach Hochschule – und wurde währenddessen schwanger. Das war nicht, wie man vermuten könnte, heikel, sondern absolut unproblematisch. Ein schönes Beispiel für Vereinbarkeit, von dem Melanie hier erzählt.

Liebe Melanie! Wie war denn dein Bildungsweg vor dem Master?

“Ich war auf der Hauptschule und wusste gar nicht, was ich mal machen möchte. Das änderte sich, als ich in der 8. Klasse ein Betriebspraktikum als Industriekauffrau gemacht habe. Das hat mich gleich total begeistert, ich fand Wirtschaft einfach super spannend. Danach habe ich dann an einer Wirtschaftsschule meine mittlere Reife nachgeholt und danach das Abitur am Wirtschaftsgymnasium gemacht. Ich wusste, dass ich BWL oder VWL studieren möchte und habe auch lange ein klassisches Studium erwogen. Aber da ich die Erste in meiner Familie bin, die studiert, war es für mich finanziell machbarer, ein duales Studium zu machen. Ich habe meinen Bachelor in BWL (Fachrichtung Industrie) abgeschlossen und an meinem 24. Geburtstag hatte ich meinen Bachelor-Abschluss in der Hand, was für mich ein tolles Gefühl war. Ich war stolz, aber mir war auch klar, dass es nur der erste Meilenstein meiner Bildung sein sollte.”

Wie ging es dann weiter?

“Ich habe direkt im Anschluss in dem Betrieb, in dem ich auch meine Praxisphasen absolviert habe, bei einem Hersteller von Airbags, eine Stelle im Controlling bekommen. Das hat mir gut gefallen – die Aufgaben waren anspruchsvoll und ich war ihnen gewachsen – aber ich habe schnell gemerkt, dass ich noch mehr will. Abends habe ich Freunden Nachhilfe in BWL gegeben und irgendwann fiel mir auf, dass ich mich schon vormittags auf diese Nachhilfestunden gefreut habe, weil es ein breiteres Fachwissen erforderte. Ich kam dann relativ schnell auf Wirtschaftspädagogik, aber fand zunächst nur Präsenzstudiengänge in Vollzeit.”

Wie bist Du dann auf die Allensbach Hochschule gestoßen?

“Ich bin ja direkt nach dem Abitur zu meinem Mann gezogen und habe mich alleine finanziert. Ich war also schon früh finanziell selbstständig. Deswegen suchte ich nach einer Möglichkeit, mit der ich mich auch weiterhin finanzieren kann. Da kam ich sehr schnell auf die Allensbach Hochschule, denn der dortige Studiengang in Wirtschaftspädagogik ist der einzige in Deutschland, der als Fernstudium aufgebaut ist. Dazu habe ich eine 60 Prozent Stelle in der Finanzverwaltung der Universität Freiburg gefunden und im Oktober 2016 dann mein Studium begonnen.”

Wie war das Studium?

“Richtig gut – ich habe im Vorfeld einen Absolventen der Vorgänger-Hochschule befragt und mir war klar, dass es für mich das Richtige ist. Ein Fernstudium erfordert einiges an Disziplin, aber damit habe ich keine Probleme. Ich war immer schon der Typ, der sich nachts noch einmal hinsetzt, um noch mehr Punkte rauszuholen. Das Studium hat mir noch mehr Spaß gemacht als der Bachelor, bei dem ich oft Zweifel hatte. Es war eine 180-Grad-Wendung, viel tiefgreifender und interessanter. An der Allensbach Hochschule lehren auch Dozenten renommierter Hochschulen, das hat man an der Qualität des Unterrichts gemerkt. Ich war gefordert, gleichzeitig war es machbar.”

Welche Rolle spielte in dieser Zeit die Familienplanung?

“Als ich mit dem Studium angefangen habe, habe ich auch schon darüber nachgedacht, Kinder zu bekommen. Für mich war klar, dass ich relativ früh Mutter werden möchte, im besten Fall mit Mitte 20. Ich hatte aber das Gefühl, dass gesellschaftlich immer noch von Frauen erwartet wird, dass sie in ihren Zwanzigern entweder studieren und Karriere machen, oder Kinder bekommen, nicht aber beides. Aber ich wollte beides und dachte: Das muss doch möglich sein!”.

Und war es möglich?

“Ja! Ich habe im Oktober 2016 mein Studium begonnen, im Mai 2017 geheiratet und im Juli 2018 kam mein Sohn zur Welt. Die ersten 16 Wochen meiner Schwangerschaft waren echt hart – mir war ständig übel. Einmal bin ich zu einem Klausurtag gefahren und mir war schon auf dem Weg zum Prüfungszentrum übel. Am nächsten Tag habe ich dann der Klausur-Aufsicht gesagt, dass es gut sein könnte, dass ich ohne Vorwarnung aufspringe und den Raum verlasse. Ich musste mich einfach so oft übergeben, und ich war ein bisschen besorgt, aber die Aufsicht hat total verständnisvoll reagiert und mich erst einmal zu meiner Schwangerschaft beglückwünscht und sogar gesagt, dass ich bei der Prüfung die Zeit, die ich auf der Toilette verloren habe, dranhängen kann. Nach den ersten 16 Wochen ging es bei mir bergauf, ich war voller Tatendrang und habe ein Modul nach dem anderen abgearbeitet. Kurz vor der Geburt habe ich noch eine Hausarbeit begonnen und mir wurde zugesichert, dass ich diese auch nach der Geburt abgeben kann, wenn das Kind früher kommt, denn zeitweise sah es so aus, als könnte das so sein. Alle haben wirklich viel Rücksicht auf mich und meine Situation genommen.”

Wie ging es dann weiter, als dein kleiner Niklas auf der Welt war?

“Wir hatten einen richtig schönen, entspannten Start als Familie. Ich habe mir zwei Monate Zeit genommen, um erstmal mit dem neuen Baby anzukommen. Dann hatte ich wieder richtig Lust, etwas für die Hochschule zu machen. Ich hatte die Klausuren schon vor der Geburt geschrieben und habe mir die Hausarbeiten für danach aufgehoben. Die habe ich dann nachts geschrieben. Als mein Sohn ein Jahr alt war, habe ich angefangen, an zwei Vormittagen in der Woche fünf Stunden zu arbeiten. Ich habe mir ein konkretes Notenziel gesetzt – es sollte auf jeden Fall eine 1 vor dem Komma stehen – und mir dafür auch die Zeit genommen. Im Oktober 2019 habe ich dann das Studium abgeschlossen, mit einer Note von 1,6!”.

Und hast Du von dem Abschluss profitiert?

“Auf jeden Fall! Ursprünglich wollte ich ein Referendariat als Berufsschullehrerin für BWL und VWL machen, das kann man auch in Teilzeit absolvieren. Aber ich habe nach ein paar Monaten gemerkt, dass das nicht zu mir passt und Mitte Juni diesen Jahres dann abgebrochen. Jetzt habe ich eine super Alternative gefunden, die viel besser zu mir und meiner Familie passt: Ich bin Dozentin bei einem privaten Bildungsträger und unterrichte Menschen, die in Handelsberufe umschulen. Das mache ich an drei Vormittagen in der Woche für jeweils fünf Stunden, wenn der Kleine bei der Tagesmutter ist. Und außerdem baue ich mir noch eine Selbstständigkeit auf, als Nachhilfe für kaufmännische Fächer sowie ein Lern- und Bewerbungscoaching. Ohne den Abschluss hätte ich das alles nicht machen können! Ich habe also sehr von dem Studium an der Allensbach Hochschule profitiert.”

Lieben Dank für deine Einblicke, Melanie!

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